Tschingis Aitmatow

kirgisischer Schriftsteller und Diplomat; war Botschafter in Belgien, Luxemburg, den Niederlanden und Frankreich; Werke u. a.: "Dschamilija", "Die Träume der Wölfin", "Der Richtplatz", "Meinst Du, die Russen wollen Krieg?" (Hrsg.), "Der Schneeleopard"

* 12. Dezember 1928 Scheker

† 10. Juni 2008 Nürnberg

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 30/2008

vom 22. Juli 2008 (fa), ergänzt um Meldungen bis KW 31/2010

Herkunft

Tschingis Torekulowitsch Aitmatow (wiss. Umschrift: Čingiz Ajtmatov) kam im Dorf Scheker im Talas-Tal als ältestes von vier Kindern zur Welt. A. wuchs zweisprachig auf; seine Großmutter, die ihn zu den sommerlichen Nomadenlagern mitnahm, machte ihn mit den kirgisischen Mythen vertraut, sein Vater mit der modernen russischen Literatur. Der Vater war Gebietsparteisekretär der Kommunisten in Kirgisistan. 1935 zog die Familie nach Moskau um, wo der Vater studieren wollte, doch 1937 wurde der 33-Jährige im Zuge der stalinistischen Säuberungsaktionen erschossen. Die Familie kehrte nach Kirgisistan zurück. Erst 1956 wurde der Vater rehabilitiert.

Ausbildung

A. musste 1942 die Schule verlassen und als Sekretär des Sowjets seines Heimatdorfs arbeiten sowie Hilfsarbeiten in der Kreisverwaltung übernehmen. 1946 holte er den Abschluss der 8. Klasse nach, studierte dann am Veterinär-Technikum in Dzambul und ab 1948 am Kirgisischen ...